Der LVPEBW hat ein Zielepapier erstellt, in dem er seine Aufgaben und Projekte für die nächste Zeit nennt. Übergeordnetes Ziel ist es, durch Interessenvertretung das Wohl Psychiatrieerfahrener fördern und deren Situation verbessern möchte – das heißt durch sozial- und gesundheitspolitisches Engagement das Hilfesystem, Behandlung bzw. Begleitung weiter zu entwickeln und durch individuelle Unterstützung die Lebensqualität, Lebensfreude und Lebenskraft psychiatrieerfahrener Menschen zu stärken.
Klicken Sie die grauen Bereiche an, um mehr über das Ziel zu erfahren.
1.
Projekt - Interessenvertretung Psychiatrieerfahrener und Angehöriger in den Gemeindepsychiatrischen Verbünden (GPV) Baden-Württembergs stärken und weiterentwickeln - durchführen
In Zusammenarbeit mit dem Landesverband BW der Angehörigen psychisch Kranker und der AG Partizipation wird das Projekt durchgeführt, das folgende Teilziele beinhaltet:
Einrichtung einer koordinierenden Stelle auf Landesebene mit einer bezahlten Teilzeitkraft
Schulung für die InteressenvertreterInnen entwickeln
Regelmäßige Treffen der InteressenvertreterInnen organisieren
Finanzielle Entschädigung der InteressenvertreterInnen sicherstellen
Generell die Praxis der Interessenvertretung im GPV verbessern
2.
Projekt „Recovery aktiv gestalten – Zurück ins Leben“ durchführen
Recovery aktiv gestalten
Humane Konzepte wie Recovery, Empowerment, Salutogenese, Trialog haben sich
in der Psychiatrie erst teilweise durchgesetzt. Ziel des Projektes ist es, diese in der
Behandlung und in der Begleitung zu etablieren.
Workshop für Psychiatrieerfahrene anbieten
Im Workshop „Zurück ins Leben – seelische Gesundheit“ werden für seelisch erschütterte Menschen 2 ganztägige Termine angeboten. Ziel ist es mit salutogenesischen körper- und achtsamkeitsorientierten Übungen die Teilnehmenden auf ihrem Recoveryweg zu unterstützen und deren Empowerment zu stärken.
Fortbildungskurs für Selbsthilfegruppenleiter anbieten
Es wird der Fortbildungskurs „Zurück ins Leben – seelische Gesundheit“ für Leiter von Selbsthilfegruppen aus dem Bereich seelische Gesundheit mit 3 ganztägigen Terminen angeboten. Dort werden von den Selbsthilfegruppenleiter Übungen und Methoden zur individuellen Stärkung psychisch belasteter Menschen erlernt, damit die Leiter dieses Wissen an die Mitlieder ihrer Selbsthilfegruppen weitergeben können.
Einzelarbeit mit Psychiatrieerfahrenen anbieten
In Einzelgesprächen werden mit Körperarbeit, Achtsamkeitsübungen und Bewusstseinsarbeit die Selbstheilungskräfte der Betroffenen angeregt und sie werden auf ihrem Empowerment- und Recoveryweg begleitet.
Das Projekt wird voraussichtlich über das Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg durch eine/n DoktorantIn wissenschaftlich begleitet.
3.
Aufsuchende Hilfen stärken und umsetzen
Der LVPEBW ist Mitglied des StäB-Netzwerkes (StäB=stationsäquivalente Behandlung) und arbeitet bzgl. StäB mit dem Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg zusammen. Darüber wirkt der LVPEBW in der AG Modellprojekte/Hometreatment nach § 64b SGB V des Sozialministeriums mit. Ziel ist es die aufsuchenden Hilfen generell zu stärken und bei deren Umsetzung mitzuwirken.
4.
Vernetzung weiterentwickeln
Geschäftsführung des Netzwerkes Psychiatrie Baden-Württemberg übernehmen und den Austausch der daran teilnehmenden Psychiatrieverbände fördern
Verbändetreffen mit den Angehörigen organisieren, den Austausch pflegen und gemeinsame Aktivitäten unternehmen.
Die Zusammenarbeit mit den psychiatrischen Kliniken intensivieren.
Weitere Kontaktgespräche führen – zum Beispiel mit dem Ministerium für Soziales und Integration (MSI), mit den Verbänden der freien Träger in Baden-Württemberg
wie dem Fachverband Psychiatrie des Diakonischen Werks Württemberg, dem Kommunalverband Jugend und Soziales (KVJS) und dem Ausschuss Psychiatrie und Behindertenhilfe (PUB) der Liga der freien Wohlfahrtspflege.
Der LVPEBW ist Mitglied im Aktionsbündnis Seelische Gesundheit und strebt an mit diesem Projekte gemeinsam durchzuführen – zum Beispiel eine gemeinsame Aktion zum Tag der seelischen Gesundheit.
Der LVPEBW ist Mitglied im Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen und strebt mit diesem eine Zusammenarbeit an, um in Baden-Württemberg Selbsthilfeprojekte mit psychiatrischen Kliniken umzusetzen.
5.
Gruppen gründen
Ziel: Behandlung auf Akutstationen verbessern
Es wurde die AG Akutstationen gegründet, die das Ziel hat die Behandlung auf den Akutstationen psychiatrischer Kliniken zu verbessern. Bisher wurden die Akutstationen der Husemannklinik Buchenbach und der Psychiatrischen Klinik in Heidenheim besucht.
Ziel: Stellungnahmen zum Bundesteilhabegesetz (BTHG) erarbeiten
Es wurde die AG BTHG gegründet, die im LVPEBW eine Wissensbasis schaffen soll, damit zum Bundesteilhabegesetz mehrere Personen Stellungnahmen erarbeiten und Wissen weitergeben können.
Ziel: Neuroleptika reduzieren lernen
Es wurde die AG Neuroleptika reduzieren (ausschleichen) in ärztlicher Begleitung gegründet, die eine entsprechende Selbsthilfegruppe gründen möchte.
Ziel: Virtuellen Austausch fördern
Es wurde die Facebook-Gruppe „Multilog seelische Gesundheit“ gegründet, die aktuell knapp 50 Mitglieder hat.
6.
Projekt „Kommunikation mit Psychiatern und Pflege verbessern“ durchführen
Der Umgang und die Kommunikation von Psychiatrieerfahrenen mit Psychiatern und Pflege in den psychiatrischen Kliniken sind häufig immer noch nicht partnerschaftlich und auf Augenhöhe. Diese sind aber in der Regel die Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung und sollen verbessert werden. Dazu haben wir Kontakt mit einigen Klinikleitern aufgenommen.
7.
Öffentlichkeitsarbeit verbessern
Der öffentliche Auftritt des LVPEBW soll verbessert werden. Dabei sind besondere Schwerpunkte unsere Website www.lvpebw.de, Facebook, Twitter, Google+, Fachartikel, Pressearbeit und die Facebook-Gruppe „Multilog seelische Gesundheit“ mit derzeit 60 Mitgliedern. Der Newsletter des LVPEBW wird monatlich verschickt. Zweimal im Jahr wird der Infobrief verfasst, eine gedruckte Version des Newsletters für Mitglieder, die keinen Internetzugang besitzen.
8.
Aktive finden und einbinden
Es wurde der Mailverteiler aktive@lvpebw.de gegründet, um die Arbeit im LVPEBW auf mehr Personen zu verteilen. Dafür sollen weitere Mitglieder gefunden werden und die Aktiven sollen Aufgaben im LVPEBW übernehmen bzw. eigene Ideen einbringen.
9.
Veranstaltungen (mit-)organisieren
Der LVPEBW hat das Ziele Veranstaltungen durchzuführen oder sich bei der Durchführung von Veranstaltungen zu beteiligen. Dies betrifft aktuell folgende Veranstaltungen:
Regio als gemeinsame Jahrestagung mit dem Landesverband Gemeindepsychiatrie
BW mit integrierter Mitgliederversammlung.
LVPEBW-Selbsthilfetag mit integrierter Mitgliederversammlung
LVPEBW-Fortbildung Gruppenleiter
Austausch IBB-/GPV-Vertreter mit dem Landesverband der Angehörigen
Workshop bzw. Projektpräsentation mit den Vorständen des Landesverband BW der
Angehörigen psychisch Erkrankter, der DGSP BW und des Landesverbandes
Gemeindepsychiatrie BW.
Dem LVPEBW ist die Partizipation Psychiatrieerfahrener im Bereich der Psychiatrie grundsätzlich ein Anliegen. Er setzt sich für deren Weiterentwicklung in folgenden Handlungsfeldern ein:
Informations-, Beratungs- und Beschwerdestellen (IBB-Stellen)
Besuchskommissionen
EX-IN / Peerarbeit
Einrichtungsbezogene Partizipation
Partizipation im Einzelfall
Partizipation im Gemeindepsychiatrischen Verbund
11.
Die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) begleiten und dazu Stellung beziehen
Für Mitglieder der AG BTHG des LVPEBW und deren Gäste wurde vom Sozialministerium eine BTHG-Schulung angeboten. Momentan werden vom LVPEBW BTHG-Vorträge speziell für Psychiatrieerfahrene vorbereitet. Da der LVPEBW im Landesbehindertenrat Mitglied ist, ist es gelungen in der AG Landesrahmenvertrag und der AG Schiedsstellenverordnung des Sozialministeriums vertreten zu sein und direkt an der Umsetzung des BTHG in Baden-Württemberg mitzuwirken.
12.
Die Informations-, Beratungs- und Beschwerdestellen (IBB-Stellen) in Baden-Württemberg unterstützen
Der LVPEBW hat maßgeblich am Aufbau der IBB-Stellen mitgewirkt und arbeitet in den
zugehörigen Gremien mit. Derzeit regelt er im Auftrag des Ministeriums für Soziales und
Integration die Auszahlung der Auslagenerstattungen der Teilnehmenden der IBB-
Schulungen und führt den Belegungsplan dieser Schulungen.
Das gesamte Zielepapier können Sie hier herunterladen: Zielepapier LVPEBW