Neuroleptika reduzieren

Das Thema Psychopharmaka ist ein weites Feld mit vielen Facetten. Es wurde schon viel darüber geschrieben und es gibt sehr viele Menschen, die Psychopharmaka einnehmen.

Vor allem Psychose-Patient-/innen werden noch heute meist ausschließlich mit Neuroleptika (im Folgenden: NL) behandelt und das über viele Jahre hinweg. Der Nutzen der NL wird überbewertet und der Schaden unterbewertet.

Die Mehrheit der Psychiater und erst recht die Pharmaindustrie sind keinesfalls daran interessiert, Betroffene alternativ zu behandeln und beim Wunsch zu reduzieren oder gar ganz auszuschleichen zu unterstützen. Dabei stellt die neuere Forschung den Langzeitnutzen von NL massiv in Frage.

Aus diesen Gründen ist als neuer Schwerpunkt in der Arbeit des LVPEBW die Arbeitsgruppe entstanden:

„Neuroleptika reduzieren (ausschleichen) in ärztlicher Begleitung“

Ziel:
Vorbereitung von Selbsthilfe-Gruppen (im Folgenden: SHG) in BW für Neuroleptika-Konsument-/innen mit der Diagnose ‚Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis´ mit dem

Anliegen:
„Neuroleptika reduzieren (ausschleichen) in ärztlicher Begleitung – dafür gemeinsam individuelle Bewältigungsstrategien entwickeln mit Erfahrungsaustausch und gegenseitiger Unterstützung“

Geplant ist zunächst eine möglichst geschlossene Gruppe, die sich regelmäßig am 1. Samstag im Monat in Stuttgart trifft, Beginn am 01. Februar 2020.

Für das Projekt werden bei der AOK Fördermittel beantragt.

Wichtig: Diese Arbeitsgruppe ist landesweit, also nicht auf „Stuttgarter“ beschränkt!

Die Reduktion und erst recht die Ausschleichung von NL sind eine sehr heikle Angelegenheit, da sie Absetzsymptome und erneute psychotische Krisen produzieren können. Sie sollten daher sehr langsam erfolgen und begleitet sein von alternativen Bewältigungsstrategien.

Die Broschüre „Neuroleptika reduzieren und absetzen“ (2014) des Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e. V. (DGSP) dient als Grundlage für die Gruppe.

Bei Fragen könnt Ihr Euch/können Sie sich gerne an Anita Wild wenden (siehe Kontakt).

Mitmachen:

Zur Vorbereitung der SHG werden weitere Psychose-Erfahrene gesucht.
Zur Begleitung der SHG suchen wir Profis aller psychiatrisch tätigen Berufsgruppen.

Kontakt:

Anita Wild
wild@lvpebw.de

Wir freuen uns über eure/ Ihre Rückmeldungen !

Weitere Infos

Stelllungnahme des Fachausschusses zu Reduktionsstudien

DGSP-Broschüre: „Neuroleptika reduzieren und absetzen“ 

Ebenfalls sehr empfehlenswert ist das Memorandum der DGSP