Liebe Mitglieder!
Nun geht es also zügig auf Weihnachten und Silvester zu. Zu meinen Lebzeiten haben sich vermutlich noch nie so viele Menschen in Deutschland Sorgen gemacht, wie dieses Jahr. Ich brauche euch nicht aufzählen, welche Krisen derzeit das Land bedrohen und vor welchen Herausforderungen wir stehen. Von den aktuellen Gefahren abgesehen, steht das Leben aller uns nachfolgenden Generationen auf dem Spiel.
Vor diesem Hintergrund wird die Arbeit des LVPEBW ganz klein. Aber trotzdem beschäftigen wir uns jeden Tag mit den Problemen, die Menschen mit Psychiatrieerfahrung betreffen. Wir tun dies vielleicht auf etwas indirekte Art, aber wir sind überzeugt, dass es unbedingt notwendig ist, dass Psychiatrieerfahrene im politischen Diskurs und in der Öffentlichkeit eine Stimme bekommen, um sich auch dort für ihre Interessen einzusetzen und hilfreiche Prozesse auf den Weg zu bringen. Dafür haben wir uns das ganze Jahr über engagiert.
Wir haben in Gremien Stellung bezogen, haben uns schriftlich zu bestimmten problembehafteten psychiatrischen und psychosozialen Themen geäußert. Wir haben dafür geworben, dass mehr Mitglieder aktiv im LVPEBW tätig werden. Wir haben drei eigene Veranstaltungen auf die Beine gestellt und die Regio 2022 in Reutlingen mitgetragen. Wir sind stolz auf diese Veranstaltungen und freuen uns über jede und jeden, der oder die daran teilnimmt. Wir haben zwei neue Arbeitsgruppen gegründet und auf Tagungen Vorträge gehalten oder Workshops geleitet. Und nicht zuletzt sind wir im Mai mit unserem großen Projekt IPAGs gestartet, mit dem wir die Interessenvertretung Psychiatrieerfahrener und Angehöriger im Gemeindepsychiatrischen Verbund stärken wollen. Dieses Projekt hat eine Größenordnung, wie es nie zuvor ein anderes Projekt im LVPEBW gehabt hat.
Und jetzt also Weihnachten:
In seinem ursprünglichen Sinne überholt? Ich denke, für viele von uns ist Weihnachten eine Zeit der Besinnung, sich selbst wieder näher zu kommen, um sich vielleicht auch mit der Sinnfrage zu beschäftigen. Ich weiß allerdings nicht, inwieweit Jesus dabei noch eine Rolle spielt. Manche haben auch gar keinen Bezug mehr zu Weihnachten.
Egal, wie man es für sich hält: wir wünschen euch, dass ihr ein Weihnachten erlebt, das euch guttut und das etwas Besonderes für euch bereithält, das euch Freude bringt und Tiefe. Unabhängig von der christlichen Bedeutung von Weihnachten, braucht man Tage, die aus dem Alltag herausragen und das tut Weihnachten in Deutschland auf jeden Fall.
Und wie immer folgt dann eine Woche danach der Jahreswechsel:
Oft eine Zeit zum Zurückblicken auf das vergangene Jahr, aber auch eine gute Gelegenheit in die Zukunft zu schauen. Manche denken über ihre Ziele nach, manche nehmen sich Neues vor, planen Veränderungen, wieder andere sagen, das nützt alles nichts und leben weiter, wie zuvor, ohne viel nachzudenken.
Für mich ist die Zeit zum Jahresende eine wichtige Zeit. Das Wetter, das es schwer macht, die Wohnung zu verlassen, die Bedeutung von Weihnachten und der Jahreswechsel bringen mich zur Ruhe und zum Nachdenken, weniger zum ausgelassenen feiern. Die Zeit, die mich im Verlauf des Jahres am meisten berührt.
Und wie ist das bei euch?
Wenn ihr wollt, könnt ihr uns schreiben, was das Jahresende mit euch macht? Welche Gedanken euch bewegen zu Weihnachten und Silvester? Vielleicht ergibt sich dadurch ein Austausch, der uns für das nächste Jahr inspiriert und Grundsätzliches thematisiert.
So, nun komme ich zum Ende, dieses etwas lang geratenen Briefes.
Lasst es euch gut gehen und bleibt gesund und munter – und wenn das nicht möglich ist, dann gebt auf keinen Fall die Hoffnung auf!
Frohe Weihnachten und ein erfülltes Jahr 2023 wünschen euch
Rainer Höflacher und das LVPEBW-Leitungsteam mit:
Harald Metzger
Edeltraud Klingler
Carina Kebbel
René Müller
Berthold Bausch
und unserem Ehrenvorstand Karl-Heinz Eßer
Mails gerne an kontakt@lvpebw.de