Der Landespsychiatrietag 2024, der im stimmungsvollen Rahmen des Hospitalhofs Stuttgart stattfand, war eine eindrucksvolle Demonstration des gemeinschaftlichen Engagements für psychische Gesundheit. Unter dem Motto „Gemeinsam stärker“ versammelten sich ca. 500 Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen der Psychiatrie, darunter Betroffene, Angehörige, professionelle Helfer sowie Vertreter von Selbsthilfegruppen und Gesundheitseinrichtungen.
Eröffnung und Diskussionen
Der Tag begann mit einer herzlichen Begrüßung und führte direkt in einen moderierten Dialog, bei dem insbesondere junge Menschen im Fokus standen. Diese Diskussionsrunde war nicht nur aufgrund der offenen und reflektierten Beiträge der jungen Teilnehmer beeindruckend, sondern auch wegen ihres Mutes, öffentlich über ihre psychischen Erkrankungen zu sprechen. Sie betonten, wie wichtig es sei, dass ihre Stimmen in der psychiatrischen Landschaft mehr Gehör finden.
Engagement und Unterstützung durch den Verband
Sybille Michalski, die engagierte Vorständin des Landesverbands Psychiatrie-Erfahrener Baden-Württemberg, nahm die Anliegen der Jugendlichen ernst und lud sie ein, sich aktiv in den Verband einzubringen. Sie versprach, ihnen durch ein spezielles Jugendforum Möglichkeiten und Mittel zur Verfügung zu stellen, um Einfluss nehmen zu können.
Kulturelle Highlights und Kunstpreis
Ein weiteres Highlight war der Auftritt der inklusiven Band „The Cool Chickpeas“, die den Saal mit deutschen Pop- und Rockklassikern zum Kochen brachte. Die „Companie Paradox“ trug ebenfalls mit ihrer künstlerischen Darstellung zur Bereicherung des Tages bei. Der Kunstpreis „so gesehen“ wurde verliehen, und die besten 50 Werke werden anschließend im Rahmen einer Wanderausstellung gezeigt.
Fachforen und Expertendiskussionen am Nachmittag
Am Nachmittag fanden die Fachforen statt, die ein breites Spektrum an Themen abdeckten.
Besonders dabei hervorzheben war der von unserer Vorständin Dr. Charlotte Klemmt geleitete Workshop „Recovery“. Sie führte die Teilnehmer durch eine intensive Arbeitssitzung, in der erörtert wurde, wie man die Recovery-Grundhaltung effektiv in die Genesungsbegleitung integrieren kann. Die Diskussionen waren besonders lebhaft und zeugten von einem tiefen Engagement der Teilnehmer, praktische Ansätze und Strategien zu entwickeln, um die Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen zu verbessern. Dieser Workshop bot nicht nur eine Gelegenheit zum Lernen und Austauschen, sondern auch eine Plattform, um gemeinsam innovative Lösungen zu erarbeiten, die direkt in die Praxis umgesetzt werden können.
Abschluss mit einer besonderen Veranstaltung
Der Landespsychiatrietag endete mit einer bedeutungsvollen Veranstaltung, organisiert vom Landesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen. Unter dem Motto „Reden hilft, Hilft Reden“ führte Podcaster Jan Philipp Zymny durch eine Session, die den Austausch zwischen jungen Menschen und ihren Angehörigen förderte. Diese Veranstaltung bot wertvolle Einblicke und Unterstützung und zeigte einmal mehr, wie wichtig offene Gespräche in der Unterstützung psychisch Erkrankter sind.
Mit der erfolgreichen Durchführung des Landespsychiatrietags 2024 hat der Landesverband ein starkes Zeichen gesetzt: Durch das Zusammenwirken aller Beteiligten kann die Integration und Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft erfolgreich vorangetrieben werden. Der Landespsychiatrietag bleibt damit eine wichtige Plattform, die nicht nur informiert und verbindet, sondern auch inspiriert und stärkt.
Angesichts der Relevanz und des Erfolges dieser Veranstaltung sollten Mitglieder und Interessierte es nicht verpassen, sich auch in Zukunft einzubringen. Die nächste Veranstaltung, unser Selbsthilfetag ist bereits für den 4. November 2024 geplant und wird sich mit dem wichtigen Thema der Stigmatisierung psychischer Erkrankungen auseinandersetzen. Sie findet erneut in Stuttgart statt und verspricht, ein weiteres wichtiges Forum für Austausch und Aufklärung zu bieten. Wir laden alle Mitglieder und Interessierten herzlich ein, teilzunehmen und sich aktiv in die Diskussion und Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft einzubringen.