Recoverycolleges sind Bildungsangebote zur Gesundheitsförderung für Menschen mit und ohne psychische Krisenerfahrung – quasi wie eine Volkshochschule oder Familienbildungsstätte. Im Ausland sind diese Colleges bereits ein Erfolgsmodell auch bei uns sind Recovery-Colleges in Berlin, Gütersloh, Freiburg oder Ulm/Neu-Ulm angedacht.
Hier ein paar persönliche Gedanken unseres Vorstands, Rainer Höflacher, zum geplanten Recoverycollege in Freiburg:
EinDutzend Ideen für ein Recoverycollege (RC)
Ein RC ist ein Ort, wo seelische Gesundheit und dabei die Genesung von seelischen Erschütterungen das zugrunde liegende Thema ist.
Ein RC ist einekreative und offene Bildungseinrichtung in der Erfahrungswissen die Grundlage der Wissensvermittlung ist.
Das Kursangebot soll die Interessen aller Bürger berücksichtigen und wendet sich nicht nur an eine spezielle Gruppe von Menschen.
Es werden Kurse angeboten bei denen Dozent*innen und Teilnehmende eine Lerngemeinschaft bilden. Auch die Dozent*innen verstehen sich als Lernende. Neben der Vermittlung von Wissen ist der Austausch innerhalb der Lerngemeinschaft von wesentlicher Bedeutung.
Das RC verfolgt einen posttrialogischen Ansatz, das heißt, die häufig gelebte Rollenstarrheit von Psychiatrieerfahrenen, Angehörigen und Psychiatrie-Fachpersonen soll weitmöglichst aufgelöst werden, was den Psychiatrieerfahrenen verbesserte Möglichkeiten zur Inklusion sowie den Angehörigen und Fachpersonen Entlastung bringt. Dies führt unter anderem zu freieren und entspannteren Begegnungen.
Im RC wollen wir uns als ganze, vielfältige Menschen begegnen mit den Fähigkeiten, die wir haben oder noch entdecken werden, denn allen Menschen wohnen bestimmte Talente und Begabungen inne.
Neben Wachstum, Wiedererstarken und Entwicklung, die im RC angeregt werden, wollen wir auch einfach Freude und Spaß miteinander haben.
Die Kurse werden von Peers geleitet, die von nichtpsychiatrieerfahrenen Dozent*innen unterstützt werden können.
Das RC soll sich in Diskussionen und Auseinandersetzungen der Mitwirkenden weiterentwickeln, die sich den Wunsch nach Neuem bewahren. Jedes RC ist anders, als alle anderen.
Mit dem Ansatz der Koproduktion sollen Aufgaben gemeinsam gelöst und Macht- und Verantwortungsgefälle unter den Mitarbeitenden soweit möglich vermieden werden. Gleichberechtigte Zusammenarbeit wird angestrebt und der gegenseitige Umgang ist auf Augenhöhe.
Der Umgang im RC soll respektvoll, wertschätzend, unterstützend und demokratisch sein. Selbstbestimmung, zwischenmenschliche Toleranz und Akzeptanz sind Werte, die uns verbinden.
Die Institution RC orientiert sich an den Bedürfnissen der Menschen, die sich dort begegnen und hinterfragt permanent ihre (vermeintlichen) institutionellen Zwänge.
Ebenfalls im Rahmen der Woche der Seelischen Gesundheit und bereits zum sechsten Mal veranstaltet die uns angeschlossene Selbsthilfe Seelische Gesundheit in Neu-Ulm ihr Forum Seelische Gesundheit – diesmal zum Thema „Mein emotionaler Rucksack“. Dazu laden […]
Wir möchten euch heute ausführlicher über das Projekt IPAGs informieren und um eure Mithilfe bitten. Das Konzept wurde von der AG Partizipation entwickelt, in der wir trialogisch zusammenarbeiten, d.h. mit Vertretern der Angehörigen und Professionellen […]
22. Oktober 2024geheimFachthemenKommentare deaktiviert für LVPEBW kritisiert voreilige Zuschreibung von psychischen Erkrankungen bei Straftaten
Der Landesverband Psychiatrie-Erfahrener Baden-Württemberg äußert sich kritisch zur aktuellen Berichterstattung über den Amoklauf eines 38-jährigen Iraners in Krefeld, der in Medienberichten als „psychisch krank“ bezeichnet wird. Die voreilige Zuschreibung einer psychischen Erkrankung als Ursache für […]